Im August berichtete ich bereits, dass Facebook den Fahrzeughandel forcieren wird und sich für Fahrzeughändler öffnet (siehe Beitrag vom 25.08.17: Facebook forciert den Fahrzeughandel).
Im Heimatmarkt USA ist es nur wenige Wochen später schon so weit: Facebook ist bereits Fahrzeugbörse geworden.
In dieser kurzen Zeit hat Facebook neben den gewerblichen Autohändlern aber auch verschiedene DMS-Anbieter sowie Dienstleister (wie z.B. Kelley Blue Book zur Fahrzeugbewertung) an ihr Social Network angeschlossen.
Facebooks Fahrzeugbörse „Vehicles“ sieht derzeit so aus

Facebook integriert den Bereich Fahrzeuge „Vehicles“ in den USA in den Marketplace
Innerhalb der App wird im Marktplatz der Bereich „Vehicles“ hervorgehoben. Öffnet man den Bereich lassen sich Fahrzeuge zunächst nach dem Karosserietyp filtern.
Ebenfalls wird angeboten, direkt über den Facebook Messenger mit dem Fahrzeughändler in Kontakt zu treten. Stichwort Livechat im Autohaus.

Auf der Fahrzeugdetailseite steht vor allem der Live-Chat via Facebook Messenger im Vordergrund
Auf der Fahrzeugdetailseite steht der Livechat, der über den hauseigenen Facebook-Messenger abgewickelt wird im Vordergrund.
Der Nutzer wird motiviert, per kurzer Nachricht weitere Ausstattungsmerkmale (ask about specific features) anzufragen, eine Probefahrt zu vereinbaren (schedule a test drive) sowie um sich über die Finanzierung zu informieren (learn about financing).
Diese Pläne hat Facebook für die eigene Fahrzeugbörse in den nächsten Wochen
Facebook plant weitere Zusammenarbeit mit mehreren Partnern:
- um den Fahrzeugbestand zu erhöhen (Bestände von Edmunds, Cars.com, Auction123)
- die Filtermöglichkeiten für die Nutzer zu erweitern
- dem Nutzer Sicherheit über unabhängige Fahrzeugbewertungen zu geben (Kelley Blue Book)
- Schnittstellen zu Leadmanagement und Livechat-Programmen der Autohäuser
Facebook drückt mächtig aufs Gaspedal
Ich bin doch sehr überrascht, dass Facebook es in dieser kurzen Zeit schafft, sich zur eigenen Fahrzeugbörse zu entwickeln. Und das wird sicher erst der Anfang sein.
Das große Potenzial bei Facebook liegt in den Nutzerdaten und Vorlieben, die über Jahre hinweg angesammelt worden sind. So dürfte es für Facebook ein Leichtes sein, den Nutzer in seiner Customer Journey zum perfekten Zeitpunkt das passende Auto vorzuschlagen (natürlich gegen Bezahlung).
Meine Prognose ist, dass Schnittstellen zu Banken und Versicherungen sowie eine eigene Bewertungsplattform für die Händler (analog der Bewertung auf den Fanseiten) ebenfalls folgen werden.
Facebooks Fahrzeugbörse leider noch nicht in Deutschland…
Deutsche Fahrzeughändler müssen sich leider noch etwas gedulden. Facebook Vehicles gibt es vorerst nur im Heimatmarkt USA.
Bei der Entwicklungsgeschwindigkeit, die das Social Network aber an den Tag legt, erwarte ich, dass Facebooks Fahrzeugbörse in Deutschland bereits 2018 starten wird.
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