von Patrick Möltgen | Dez 28, 2018 | Website
Das Jahr 2018 nähert sich dem Ende. Grund genug einmal kurz in den Rückspiegel zu schauen, was 2018 so passiert ist, um 2019 den Kickdown rein zu hauen.
Datenschutz-Grundverordnung
Im ersten Halbjahr stand wohl bei den meisten Unternehmen die Datenschutz-Grundverordung im Mittelpunkt, die dann am 25. Mai 2018 vollständig in Kraft getreten ist. Noch zum heutigen Standpunkt sind viele Fragestellungen noch nicht umfassend durch Gerichte geklärt. Naja, belassen wir es dabei und warten die Gerichtsurteile ab.
Google
Google hatte bereits Anfang 2018 angekündigt, dass die Ladegeschwindigkeiten der Webseiten in Zukunft wichtiger werden. Im Juni 2018 war es dann so weit und Google lieferte unter anderem das Speed-Update aus und startete die zugleich den Mobile-First-Index.
Nun wird die Seite also aus zweierlei Sichtweisen bei Google abgefragt. Google schickt nun in erster Linie einen Smartphone-Bot los, der sich die Webseiten anschaut. Ob Ihre Website schon auf mobile-first-Indexierung umgestellt wurde, können Sie übrigens in der Google-Search-Console unter den Hinweisen erkennen.
In diesem Zuge wurde auch das Pagespeed-Insights Tool geupdated. Das Werkzeug hilft Ihnen dabei, Ihre Seitenladezeit zu überprüfen. Google gibt als Zielwert übrigens eine Ladezeit von unter 3 Sekunden aus. Der Benchmark der der Automobilportale und der Automobilhersteller zeigt: Von 3 Sekunden Ladezeit sind wir noch weit entfernt:

Top Ladezeiten der Automobilportalen Quelle: https://www.thinkwithgoogle.com/intl/de-de/marketingressourcen/daten-und-erfolgsmessung/mobile-speed-diese-6-deutschen-webseiten-uebertreffen-die-nutzererwartung-von-3-sekunden-ladezeit/
Aber auch Seiten von Autohändlern schneiden bei der mobilen Ladezeit oft sehr schlecht ab. Der größte Fehler dabei sind meist die in der Website verwendeten Bilder, die von der Abmessung und der Dateigröße viel zu groß sind und damit unnötig hohe Ladezeiten verursachen.
Google MyBusiness Updates
Eine Reihe von Neuerungen sind in Google MyBusiness eingeflossen. So veröffentlichte Google eine neue Beitragsfunktion und eine Live-Chat-Funktion. Gleichzeitig wird das soziale Netzwerk Google+ im Laufe von 2019 eingestellt. Man scheint hier die Beitragsfunktionen aus Google+ rüber in den MyBusiness-Eintrag ziehen zu wollen.
Social-Media
Wie bereits oben genannt:
Google+ wird eingestellt,
von Snap (früher: Snapchat) hört man gefühlt auch nichts mehr. Nicht nur die Nutzerzahlen, sondern auch der Aktienkurs sind stark rückläufig.
Facebook steckt inmitten verschiedener Skandale und die Negativschlagzeilen nehmen kein Ende. Trotzdem läuft das Anzeigengeschäft bei Facebook und bietet nach wie vor messerscharfes Zielgruppentargeting zu vergleichsweise sehr günstigen Preisen. Neue Anzeigenformate für den Automobilhandel, sogenannte Facebook Dynamic Ads für Fahrzeuge habe ich bisher 2018 bei noch keiner deutschen Händlergruppe entdeckt. Sollte sich ein Händler doch mit dem Thema Dynamic Ads beschäftigen, bitte gerne im Beitrag ein Kommentar mit Link hierlassen.

Dynamische Facebook Anzeigen, die sich aus dem Fahrzeugbestand des Autohändlers generieren.
Man traut sich einfach zu wenig an neue Dinge heran, hier würde ich mir mehr Mut und eine „trial and error“-Kultur wünschen. Generell ist man aber auch bei „normalen“ Facebook Ads sehr zurückhaltend, obwohl ohne bezahlte Anzeigen kaum noch organische Reichweite auf Facebook zu erreichen ist. Man produziert also überspitzt gesagt teure Inhalte, die dann aber kaum von Nutzer gesehen werden.
Twitter hingegen schrieb 2018 zum ersten Mal schwarze Zahlen und wächst langsam, wenngleich natürlich deutlichem Abstand zu Facebook & Co.
Business-Netzwerke wie Xing oder LinkedIn werden für den B2B-Automobilhandel meiner Meinung nach noch deutlich zu wenig genutzt.
Instagram ist zur Zeit eines der Zugpferde aus dem Hause Facebook. Mittlerweile haben das auch deutlich mehr Autohäuser für sich entdeckt.
Generell habe ich den Eindruck, dass die Menschen etwas zurückhaltender auf Social Media geworden sind und nicht mehr alles mit jedem teilen. Die Kommunikation verschiebt sich stärker auf geschlossene Gruppen, in die Stories oder in direkte 1:1-Kommunikation via Messenger. Doch genau an diesen Touchpoints sind Autohändler oft noch nicht.
WhatsApp
Der Messenger aus dem Hause Facebook ist gesetzter Standard für die Kommunikation auf dem Smartphone. Seit einigen Monaten öffnete sich WhatsApp auch offiziell für die geschäftliche Kommunikation.
Dazu wurde 2018 die WhatsApp Business Version veröffentlicht, die es bisher nur für das Betriebssystem Android gibt. Weitere Apps für iOS sowie für iPads und Androidtablets sind derzeit noch in Entwicklung. Großkonzerne können WhatsApp Business über eine eigene API bedienen.
WhatsApp wird in 2019 mit großer Sicherheit monetarisiert werden und muss Facebook eine zusätzliche Ertragssäule bieten. Zunächst denkbar sind dazu zum Beispiel das Schalten von Werbung in den Stories (analog zu Instagram) und Unternehmen, die ab einer gewissen Anzahl von Nachrichten den Geldbeutel aufmachen müssen. Wer hier früh dabei ist, kann die First-Mover-Vorteile für sich nutzen.
Des Weiteren ist eine neue QR-Code-Funktion aufgetaucht, die es Nutzern vereinfacht, sich mit den WhatsApp Nummern von Unternehmen zu verbinden. Im indischen Markt experimentiert WhatsApp mit einem kryptobasierten Zahlungssystem, das sich bereits in der Entwicklungsphase befindet.
Voice-Search
Egal ob Siri, Alexa oder Google Home. Persönliche Assistenten erhalten nicht nur Einzug in immer mehr Wohnungen und Häuser, sondern begleiten uns auch unterwegs auf dem Smartphone oder im Auto (über AndroidAuto, Carplay und Alexa Car).
Eine Datenquelle sind bisher die lokalen Brancheneinträge von Google, Bing, Yelp und Co. Einige Automobilhersteller haben bereits eigene Alexa-Skills veröffentlicht, mit denen ich bequem eine Probefahrt beim Händler buchen kann.
Damit aber auch Inhaltssuchen und Fragen über Sprachsuche beantwortet werden können, wird es notwendig den Prozess der Contentproduktion komplett neu zu denken und das speakable Markup in die Inhalte zu integrieren.
Auch von unserem bisherigen Keyworddenken müssen wir uns zunehmend verabschieden. Wer bisher in einen Suchschlitz „Gebrauchtwagen Frankfurt“ eingegeben hatte, wird dem Assistenten künftig mit „Ich brauche ein neues Auto“ konsultieren.
Mobiles Bezahlen a là Google Pay, Apple Pay & Co.
Im letzten Quartal 2018 wurden die Smartphone Geldbörsen Google Pay und Apple Pay nun auch in Deutschland eingeführt. Kunden sind es aus anderen Branchen gewohnt, damit bezahlen zu können. Die Realität im Autohaus schaut meist anders aus.
Nicht selten sehe ich dort noch Schilder „Ersatzteile nur gegen Barzahlung„. Wer von der bequemen kontaktlosen Zahlung profitieren möchte, sollte schnellstmöglich prüfen, ob das Bezahlterminal für kontaktlose Zahlung vorbereitet und die Funktion freigeschaltet ist.
Rund um Bitcoin und Kryptowährungen ist es übrigens ruhiger geworden, der Bitcoin wird aktuell um die 3.180€ gehandelt.
Und was war eure Erkenntnis in 2018? Ab damit in die Kommentare!
von Patrick Möltgen | Dez 22, 2017 | Suchmaschinenoptimierung, Website
Google hatte bereits vor einem Jahr angekündigt, dass künftig zur Indexierung von Webseiten nicht mehr die Dekstop-Variante, sondern die mobile Variante der Webseite herangezogen werden soll.
Nun veröffentlicht Google einen weiteren Beitrag im Google Webmaster Central Blog: Getting your site ready for mobile-first indexing, indem Google einige neue Tipps gibt. Die wichtigsten Tipps daraus habe ich hier zusammengefasst und ins Deutsche übersetzt.
Tipps von Google für die mobile-first Indexierung
- Du solltest sicherstellen, dass die mobile Version der Seite ebenfalls wichtigen, hochqualitativen Inhalt anzeigt. Dazu zählen neben Text und Bildern (mit ALT-Tags), auch Videos in den üblichen, indexier- und crawlbaren Formaten.
- Strukturierte Daten sind wichtig für die Indexierung und für Suchfeatures, die Nutzer lieben: Sie sollten sowohl auf der mobilen Seite, als auch auf der Desktop-Version der Seite erscheinen. Stelle sicher, dass URLs innerhalb der strukturierten Daten (auf der mobilen Variante) auch auf die mobile URL geupdated wird.
- Metadaten sollten auf beiden Versionen der Seite vorhanden sein. Sie geben über den Inhalt der Seite Aufschluss und helfen beim Indexieren und Ausspielen der Seite. Stelle zum Beispiel sicher, dass Titel und Meta-Descriptions auf beiden Versionen aller Seiten identisch sind.
- Es sind keine Änderungen für Verlinkungen mit separaten mobilen URLs (m.-Seiten) notwendig. Seiten, die separate mobile URLs nutzen, behalten das bestehende rel=canonical und link rel=alternative tag, um zwischen beiden Versionen zu unterscheiden.
Wann startet die mobile-first Indexierung?
We believe taking this slowly […] we currently don’t have a timeline for when it’s going to be completed.
Es scheint so, als würde Google 2018 auf den mobilen Index umstellen. Das wird nicht von heute auf morgen geschehen, sondern Google wird diesen Prozess schleichend umstellen.
Welche Auswirkungen hat die Google mobile-first Indexierung?
Bisher griff Google zur Erstellung seiner Google-Suchergebnisseite auf die Inhalte von Desktop-Variante der Websiten zurück.
Um dem veränderten, mobilen Suchverhalten der Nutzer Rechnung zu tragen, schaut sich Google in Zukunft nur noch die mobile Variante der Website an, um diese anschließend in den Suchergebnissen zu listen.
Hast du keine mobil-optimierte Website, könnte Google dazu übergehen, deine Desktop-Website überhaupt nicht mehr in den Suchergebnissen auszuspielen.
Fazit: Schon heute auf responsive Webdesign umsteigen und Googles Tipps beachten, um weiterhin in den Suchergebnissen zu erscheinen…
Hast du deine Website bereits auf responsive Webdesign umgestellt und beachtest diese Tipps?
Falls du dir nicht sicher bist, kannst mit dem Google Testmysite Check prüfen, ob deine Seite für mobile Nutzer geeignet ist.
Quellen:
[1] Getting your site ready for mobile-first indexing, Google Webmaster Central Blog 18.12.2017
[2] Mobile-first Indexing, 04.11.2016
von Patrick Möltgen | Aug 4, 2017 | Website
Versteh mich bitte nicht falsch. Die Internetseiten, die dein Hersteller dir bereitstellt, sind im Grunde nichts Schlechtes. Sie bieten einen mehr oder weniger schicken Auftritt im aktuellen Corporate Identity des Herstellers und werden automatisiert mit Inhalten des Herstellers bestückt. Neben einigen Informationen zu neuen Modellen werden im Wesentlichen Adresse, Öffnungszeiten, Routenplanung und das Team des Hauses aufgezeigt. Ab und an integriert der Hersteller noch ein Fahrzeugkonfigurator. Doch das, das nichts Gutes bedeuten muss, erfährst du gleich.
10 Gründe, warum du neben der Herstellerseite eine eigene Internetseite für dein Autohaus benötigst.
1. Du hast die volle Kontrolle über sämtliche Inhalte. Du selbst steuerst deine Inhalte mit deiner eigenen, regionalen und persönlichen Note.
2. Dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten dich gegenüber dem Wettbewerb abzuheben. Denn was unterscheidet dich von den anderen 154 Händler in deiner Region, die die identische Website des Herstellers haben? Eben, genau nichts. Und so wirst du aus Kundensicht eben schnell nur noch auf den Preis reduziert.

Zwei unterschiedliche Partner-Internetaufritte der Hersteller im Vergleich: Differenzierung gegenüber den Mitbewerbern? Unmöglich.
3. Eine selbst steuerbare Internetseite für das Autohaus ermöglicht es dir eine eigene Händlermarke aufzubauen, denn der Kunde soll ja eine Beziehung zu dir als Autohaus aufbauen. Das wird gerade in Zeiten von digitaler Einsteuerung des Autos in eine Werkstatt wichtiger. Stimmt die Beziehung zum Händler, dann ist dem Fahrer wohl die Werkstattempfehlung im Display zum nächsten Inspektionsintervall egal.
4. Du machst dich von deinem Hersteller unabhängiger. Wenn du in Zeiten der Händlernetzbereinigung eines Tages deinen Händlervertrag verlieren solltest, dann ist auch deine Internetpräsenz von heute auf morgen verloren. Hast du aber alles selbst unter Kontrolle, kannst du Logos und Inhalte austauschen und musst monatelang eine neue Internetadresse bewerben und im Google Ranking nach vorne bringen.
5. Herstellerseiten sind sehr restriktiv gegenüber anderen Marken. Wenn du mehrere Marken im Portfolio hast, wirst du überhaupt nicht um eine eigene Internetpräsenz kommen, wenn du deinen Kunden eine zentrale Anlaufstelle für all deine Marken bieten willst.
6. Und jetzt das Wichtigste: so schön der Konfigurator des Herstellers auf deiner Herstellerseite auf den ersten Blick auch sein mag: Was die Hersteller dir verschweigen ist, dass sie den Kunden systematisch wegrouten von deiner Seite auf Ihre eigene Seite. Am Ende der Konfiguration entscheidet der Hersteller welchem Händler der Lead neu zugeordnet wird. Dabei ist völlig uninteressant, dass der Kunde eigentlich von deiner Seite kommt.
7. Bei der Zuordnung der Leads wird es bei den Herstellern sehr kreativ. Hersteller machen die Leadzuordnung unter anderem abhängig von Postleitzahlen, Antwortzeiten auf die Anfragen, wie brav du die Autos vom Hersteller abnimmst und deine Ziele erfüllst, die Beziehung zum Hersteller, der Kundenzufriedenheit usw. Mit deiner eigenen Internetpräsenz bist du alleiniger Herr der Leads, die über deine Webseite generiert werden.
8. Mit deiner eigenen Seite stehen dir die vollen Auswertungsmöglichkeiten kostenlos zur Verfügung. Einige Herstellerseiten bieten zwar Auswertungsmöglichkeiten, allerdings sind diese sehr rudimentär und lassen nicht gerade Rückschlüsse für weitere Optimierungen der Seite zu (das ist bei den Herstellerseiten ja nicht gewünscht, da nur bedingt anpassbar), geschweige denn kannst du mehr von deinen Kunden erfahren.
9. Auf deiner eigenen Präsenz kannst du Drittanbietertools einbinden. So kannst du der Geschwindigkeit des digitalen Wandels begegnen. Bis Hersteller eigene Lösungen entwickelt haben, ist der freie Markt schon deutlich schneller, besser und günstiger. So kannst du dir zum Beispiel über Drittanbieter eine online Werkstattplanung, einen Live-Chat, ein Inzahlungnahmerechner, ein Finanzierungskalkulator, ein Reparaturkalkulator, eigene Videos, einen eigenen Onlineshop und vieles mehr einbinden.
10. Was vielen nicht bekannt ist: Du selbst hast es in der Hand Google genau zu sagen, wie dein Suchergebnis auf der Google Suchergebnisseite aussehen soll. Das ganze wird über zwei Zeilen im Programmiercode der jeweiligen Seite angegeben und kann selbstständig beeinflusst werden. Dabei sind zwar gewisse Begrenzungen und Rahmenbedingungen von Google einzuhalten, damit liegst du aber um Welten besser als die Einstellungen deiner Herstellerseite. Diese sind nämlich auf maximale Skalierung (alle Partnerseiten der Händler) ausgelegt und so erhält jeder Händler im Prinzip dieselbe automatisierte Vorlage. Wenn Hersteller von einer „Individualisierung“ reden, dann meinen Sie damit, dass Sie deinen Händlernamen und deinen Ort automatisch einfügen.
Für was brauche ich dann noch meine Herstellerseite?
Herstellerseiten sind im Grunde nicht schlecht, aber eben auch nicht mehr als eine digitale Visitenkarte. Es stellt sich hier weniger die Frage „entweder oder“, vielmehr sollten beide Seiten nebeneinander parallel existieren. Dabei gilt für die eigene Internetpräsenz: nicht optional, sondern zwingend.